Auf dem Hollfelder Bauertag hat sich der stellvertretende Ministerpräsident ja mal wieder mit Ruhm bekleckert. Er hielt offensichtlich eine Rede die auf die Lobby vollkommen zugeschnitten war. Der Nordbayerische Kurier hat hier recht ausführlich berichtet – jedoch ist dieser Bericht (wohlweislich?) nicht online gestellt. Laut diesem Bericht wäre alles „großer Mist“ was im sog. „Rettet die Bienen!“-Volksbegehren gefordert werden würde. Klar, dass hier noch Nachbesserungsbedarf besteht, aber mit seltsamen Beispielen versuchte er es lächerlich zu machen. So z.B., dass man nach dem 15.März  keine Wiesen mehr walzen dürfe. Aiwanger hierzu: „Um diese Zeit brütet niemand, das hätte man sich sparen können.“ Ja, Herr Aiwanger (gelernter Landwirt!), aber nach dem 15.März brütet schon jemand, oder?

Er fordert Entschädigungen – das machen die Bauern jedes Jahr, egal wie das Wetter ist. Schon logisch, dass er im Festzelt seine Klientel begeistern muss, aber etwas mehr sollte er schon die Landwirtschaft kennen. Er ist ja gelernter Landwirt (siehe Wikipedia). Hier werden Äcker mit einem Saatgut im Spätherbst bestellt um dieses dann im Frühjahr chemisch abzutöten und unterzupflügen. Nennt man dann nett Gründüngung. Dieses Vorgehen konnte ich im Bereich der Lohengrintherme selbst beobachten – inkl. Spritzmitteleinsatz und Absterben der Vegetation.

Glaubt Herr Aiwanger etwa durch seine kompromisslose Art die Lufthoheit über den bäuerlichen, biergeschwängerten Festzeltbänken zu erobern? Mag sein, dass ihm das gelingt. Aber als stellvertretender Ministerpräsident und Vorsitzender der Freien Wähler hat er sich hiermit disqualifiziert. Ein Politiker in dieser Position sollte nicht zu sehr polarisieren sondern eben nach Kompromissen suchen. Selbst Herr Söder kann dies besser.

Und, nein, ich mag die Grünen nicht.

Hubert Aiwanger und das Volksbegehren oder Populismus

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